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Biblische Beiträge
oder: "Im Anfang war das Wort"
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Hier finden Sie eine Sammlung von Kommentaren, Vorträgen und Anmerkungen zu biblischen Texten. Die Perspektive dabei verdankt sich dem Prolog des Johannesevangeliums, das wie kein anderer biblischer Text die Bedeutung des Wortes selbst hervorhebt - "Im Anfang war das Wort".
Das Wort hat bei Johannes eine Tiefendimension, die den Text aus der Funktionalität einer rein technisch beschreibenden Sprache heraushebt in eine für den Leser erlebbare Wirklichkeit. Das Wort will nicht eine historische Wahrheit vermitteln, sondern sich selbst im Leser als wirksam erweisen. Dazu dient sein Geist, der wie das Leben vielerlei Anklänge und Zusammenhänge zeigt und so in aller Freiheit mit dem Geist des Lesers in Verbindung tritt.
Solche Lektüre gibt sich nicht mit der Oberfläche des Textes zufrieden, sondern sucht gerade an seinen materiellen Widersprüchen und Bruchlinien markante Hinweise auf den Sinn des Erzählten zu erkennen. Das geschieht immer mit großem Respekt vor dem überlieferten Text: keines seiner "Häkchen und Jota" soll außer Acht gelassen werden.
Dabei kommt es überhaupt nicht darauf an, welche historische Wirklichkeit hinter dem Text liegen mag. Vielmehr wird er betrachtet wie ein Buntglasfenster, das als Kunstwerk autonom ist und seine Bedeutung und Aussagekraft für den Betrachter nicht von außen erhält. Seine Formen und Farben sprechen für sich und zeugen lediglich für das göttliche Licht, das von außen hindurchfällt. Seinen Sinn hat das Fenster in der Wirkung, die es durch Formen und Farben auf den Betrachter ausübt.[1]
Was das bedeuten kann, vermitteln Ihnen vielleicht weiterführende Gedanken zu einer biblischen Erkenntnistheorie, die sie hier finden.
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Meine Lektüre biblischer Texte erhält ihre Inspiration insbesondere auch aus dem Werk des jüdisch-chassidischen Weisen Friedrich Weinreb, der es auf unnachahmliche Weise verstanden hat, das biblische Wort in seiner ganzen Fülle und Lebendigkeit spürbar werden zu lassen.
Weinrebs undogmatische und offene Auslegung kann jedem aufgeschlossenen Menschen - auch und vielleicht gerade dem aufgeklärten, religionskritischen Zeitgenossen des 21. Jahrhunderts, dem nichs mehr auf traditionelle Weise heilig sein will - einen äußerst spannenden Zugang zum Wort als göttlicher Mitteilung verschaffen. Dabei wird das "Heilige" neu vermittelt als Ausdruck einer Erfahrung der Ganzheit und Ungebrochenheit. Institutionen, die das Heilige und den Heiligen definieren wollen, um sich abzugrenzen, braucht es dazu nicht. Es reicht die uneingeschränkte Aufmerksamkeit für das, was ist und der Mut, Fragen zuzulassen. Wenn man dem Staunen noch einen Platz einräumen kann, dann werden Herz und Verstand eine fruchtbare Verbindung eingehen, die neue Ein-Sichten ermöglicht.
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Judas im Dialog. Zur Gestalt des Judas Iskarioth im Johannesevangelium.
(26 Seiten, PDF-Datei, 250 KB)
Eine Rechtfertigung des Judas als "Überlieferer" Jesu und gehorsamem Diener Gottes. Überraschende Einsichten in die dialogischen Dimensionen des Johannesevangeliums, das den Judas keineswegs so negativ zeichnet, wie man traditionell annimmt. Das lässt sich aber nur erkennen, wenn man das Wort liebt, und ihm auf den Grund geht.
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"Steht auf, lasst uns von hier fortgehen!" Ein szenischer Deutungsversuch zu den Abschiedsreden Joh 14-17.
(9 Seiten, PDF-Datei, 124 KB)
Der Evangelist Johannes wird hier nicht nur als ein großer Theologe gezeigt, sondern als ein Dramaturg, der seine Botschaft szenisch zu vermitteln weiß. Allerdings muss man sich dazu sehr intensiv auf den Text einlassen und jede seiner Nuancen wirken lassen.
Diese Deutung ist gleichzeitig eine Kritik an einer exegetischen Haltung, die dem Text beizukommen versucht, indem sie ihn seziert. Sicher hat jeder Text eine Entstehungsgeschichte. An deren Ende aber steht ein Ergebnis, das allein in seiner Wirkung auf den Leser beachtet werden will, auch wenn das dem Leser einiges an Achtsamkeit abfordert.
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Biblia LM 2000. Was man von der Homöopathie für den Umgang mit der Bibel lernen kann.
Glosse über die heilsamen Beziehungen zwischen der Homöopathie und einer biblischen Erkenntnistheorie. In den beiden wichtigsten Prinzipien der Homöopathie, "Gleiches sei mit Gleichem zu heilen" und dem Verfahren der "Potenzierung", wird das gleiche Wirkschema entdeckt, das auch dem Prolog des Johannesevangeliums und seiner Betonung des Wortes zu Grunde liegt. Erstaunlicherweise ergeben sich aus dieser Perspektive heilende Einsichten in den Charakter des göttlichen Wortes.
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Auge um Auge. Eine biblische Klärung
Der Text entstand im Oktober 2001 aus der Reflexion der Berichterstattungen über die Terroranschläge des 11. September 2001 in New York und Washington.
Er wendet sich gegen eine unkritische Übernahme eines biblischen Schlagwortes (Ex 21,24), das im wahrsten Sinne des Wortes geeignet ist zum Zuschlagen in einer verbalen Auseinandersetzung. Dass damit die Gewalt, die gerade angeprangert werden soll, keineswegs überwunden werden kann, ist offensichtlich.
Meine Auslegung möchte sich dem Text vorbehaltlos so nähern, wie er ist. Das erfordert zunächst ein unerschrockenes Hinsehen möglichst ohne Berücksichtigung der vielfältigen Wirkungsgeschichte, die diese Worte haben. Lässt man sich wirklich auf den Text der hebräischen Bibel ein, so wird man überraschende Zusammenhänge entdecken, die in eine ganz andere Richtung verweisen, als es das gängige Verständnis nahelegt. Insofern sind diese Überlegungen auch ein Beitrag im christlich-jüdischen Dialog.
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Die fünf Männer der Samaritanerin
Eine hintergründige Interpretation der Erzählung von der Begegnung Jesu mit der samaritanischen Frau am Jakobsbrunnen Joh 4,16-19 im Kontext des Christlich-Jüdischen Dialogs.
Der Beitrag ist zuerst erschienen in der Zeitschrift Biblische Notizen (BN) Nr. 68 (1993), S. 26-34. Die fünf Männer der Samariterin
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"Der Mensch" in der Verteidigungsrede des Nikodemus Joh 7,51 und das "Ecce Homo"
Als Aufsatz zuerst erschienen in der Zeitschrift Studien zum Neuen Testament und seiner Umwelt (SNTU) 17 (1992), S. 195-214.
Der Text räumt auf mit einigen sprachlichen Missverständnissen in der Interpretation und der Übersetzung des Johannesevangeliums. Insbesondere liefert er den Ansatzpunkt zu einem gewandelten Verständnis des berühmten "Ecce Homo" Joh 19,5.
Die Überlegungen sind entstanden während eines Forschungsprojekts zum Johannesevangelium bei der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Aachen.
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Im Angesicht der Katastrophe (Amos 3,3)
Vortrag zur Woche der Brüderlichkeit 1989 in der jüdischen Gemeinde Aachen am 12. März 1989. Das Thema der Woche der Brüderlichkeit lautete: "Gehen zwei zusammen, ohne dass sie sich verständigt hätten?" und ist ein Zitat aus dem Propheten Amos 3,3.
Meine Auslegung widmet sich den mystischen und politischen Zusammenhängen beim Propheten Amos. Sie versucht den Brückenschlag in unsere Zeit, die als katastrophisch verstanden wird. Der leicht gekürzte und veränderte Text hat bis heute nichts von seiner Aktualität verloren.
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Asyl - Ein demokratisches Grundrecht und seine Begründung in der Bibel
Das Manuskript eines Vortrages, den ich als Mitarbeiter der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Aachen am 10. September 1989 in der Jüdischen Gemeinde Aachen gehalten habe.
Es ist eine wenig beruhigende Erfahrung, dass das Thema nach über 10 Jahren noch immer brisant und aktuell ist. Deshalb wurde der Text hier unverändert übernommen, obwohl er die Verhältnisse von damals wiederspiegelt. In seiner grundsätzlichen Bedeutung gilt das Gesagte jedoch weiterhin und sogar in verschärftem Maße.
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Anmerkungen:
[1] Das Bild vom Buntglasfenster wurde für diesen exegetischen Zusammenhang entwickelt von Jack Miles, Jesus. Der Selbstmord des Gottessohnes. München, Wien 2001, S. 315-348.
Vgl. dazu auch das Werk des Textwissenschaftlers Harald Schweizer, "... deine Sprache verrät dich ...". Grundkurs Religiosität. Essays zur Sprachkritik. Münster 2002 = Forum Religionskritik, Band 1.
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